Portraitfotografie
Die Spielbreite reicht sicher vom gelungenen "Schnappschuss" bis hin zur geplanten Portraitfotografie währen eines Shootings.
Was sind aber Portraitaufnahmen?
Allgemein wird das Porträt einem "Brustbild" gleichgesetzt. Dies muss aber nicht immer so sein. Da ein Porträt kein Passbild ist, also nicht das figürlich Äußere im Vordergrund steht, soll die Persönlichkeit des Porträtierten im Bild sichtbar gemacht und zum Ausdruck gebracht werden. Ein Porträt soll das Spiegelbild des Wesens, der Persönlichkeit eines Menschen sein. Portraitaufnahmen zu erstellen bedeutet auch, Menschen die bestrebt sind, sich von ihrer besten Seite zu zeigen, so zu fotografieren, wie man sie selber sieht. Dieser Widerspruch erzeugt Spannung, von der letztlich ein gutes Bild lebt. Zu einer Portraitaufnahme können auch mehr Details als nur der Kopf und die Schultern eines Menschen einfließen. Selbst die ganze Person als Ganzkörperportrait und ein Teil seines Umfeldes kann diesen Widerspruch steigern.
Portraitfotografie |
Wenn mehr Zeit zur Verfügung steht, der Verlauf besser planbar ist und unser "Opfer" Ausdauer besitzt, sind tolle Ergebnisse zu erreichen.
Hier finden Sie weitere Portraitaufnahmen von Basti:
In der Stadt | Sebastian |
Es können auch Traditionen und uns unbekannte Lebensweisen die Spannung des Betrachters steigern. Gerade im Ausland oder bei der Street- Fotografie sollte man sich nicht scheuen, über einen Grußwechsel oder gar ein Gespräch Kontakt aufzunehmen. Schließlich möchten wir fotografieren und nicht „abschießen“. Selbst durch ein Kopfnicken und eine Gestik in Richtung der Kamera kann unsere Absicht verständlich gemacht werden. Interesse am Tun unseres Gegenübers auszudrücken, schließt unser Fotoobjekt verstärkt ein. Fotos gegen den Willen haben unabhängig betrachtet von möglicherweise daraus resultierender Probleme, meist etwas von Gewalt an sich. Sie lassen in ihrer Aussage zumeist die Lebendigkeit vermissen. Bilder sprechen stärker, wenn das "Miteinander" zwischen dem Fotografen und seinem Motiv spürbar wird.
Um die „Geschichte“ eines Menschen zu erzählen, sollte die Situation möglichst umfassend, aber konzentriert ins Bild gesetzt werden. Zumindest die gedankliche Planung zum Anlegen eines solchen Bildes, benötigt neben einem Moment Zeit auch Konzentration. Die gestaltende Rolle des Fotografen ergibt sich dabei natürlich aus der gewählten Perspektive, dem ausgesuchten Standpunkt und der genutzten Brennweite.
Welche Grundsätze sollte man beachten?
Die Entfernung
Die Entfernung zum Motiv sollte dem natürlichen Abstand entsprechen, in welcher wir unseren Mitmenschen auch im Leben begegnen. So stimmt die Perspektive im Foto mit dem Bild überein, welches wir uns im Kopf von der Person machen. Der ideale Abstand für ein Portrait beträgt etwa 1,5 Meter. Größere Entfernungen zum Motiv führen zu einer eher flachen Darstellung eines Kopfes, während kürzere Abstände den Kopf plastisch überzeichnen.
Die Wahl der Brennweite
Die Wahl der Brennweite entscheidet maßgeblich darüber, welchen Bildausschnitt wir aufnehmen. Zeigt er zu viel Umfeld, gerät das Wesentliche zu klein und verliert an Wirkung. Ist er zu eng, werden eventuell Informationen abgeschnitten, die zum Verständnis der Situation nötig sind. Die klassische Portrait-Brennweite (bezogen auf das Kleinbildformat) beträgt 85mm oder 100mm. Hier kann dann der Kopf formatfüllend abgebildet werden. Soll dagegen das nähere Umfeld in das Bild mit einfließen, kann auch ein Weitwinkelobjektiv von ca. 35mm genutzt werden.
Ideales Licht führt zum idealen Bild
Das Licht, hat einen großen Einfluss auf das Ergebnis unseres Portraits. sei es nun künstlich oder natürlich Starkes seitliches Licht betont die Strenge, Gegenlicht zeichnet die Person als Silhouette und diffuses Licht ergibt eine zurückhaltende Wirkung. Lediglich Frontallicht, wie es in die Kamera eingebaute oder auf die Kamera aufgesetzte Blitzgeräte liefern, sollte vermieden werden, etwa durch indirektes Blitzen bei geneigtem Blitzgerät.
Der Bildhintergrund
Um das Augenmerk im Foto auf die Person zu richten, sollte der Bildhintergrund nicht stören. Dies wird gern durch die Wahl einer großen Blendenöffnung unterstützt, da die damit einhergehende geringe Schärfentiefe dann den Hintergrund unscharf verschwimmen lässt. Wichtig ist absolute Schärfe im Bereich der Augen, da diese aus dem Bild heraus mit dem Betrachter kommunizieren, gerade dann, wenn die Schärfentiefe nicht einmal die Strecke von der Nasenspitze bis zu den Ohren abdeckt.
Hier eine kleine Auswahl von Portraitaufnahmen, vielleicht nicht ganz perfekt, mir gefallen sie aber.