Quedlinburg

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Kennen Sie bereits die erste deutsche Hauptstadt?

Sie tippen auf Berlin oder Bonn! Nein, das war viel später. Quedlinburg war im frühen Mittelalter zwei Jahrhunderte lang die erste deutsche Hauptstadt und heute besuchen Touristen aus aller Welt diese Stadt. Über mehr als 80 ha erstreckt sich der historisch bebaute Stadtkern. Damit gehört Quedlinburg zu den größten Flächendenkmalen in Deutschland. Ein geschlossener mittelalterlicher Stadtgrundriss und ein riesiger Bestand an Fachwerkhäusern dokumentieren mehr als sechs Jahrhunderte Fachwerkbau in einer einzigartigen Qualität und Quantität. Bauten aus allen Stil- und Zeitepochen machen Quedlinburg zu einem weiteren Musterbeispiel der Entwicklung des Fachwerkbaus.

Im Dezember 1994 wurde die Altstadt von Quedlinburg mit Schlossberg und Stiftskirche von der UNESCO in die Liste des Welt- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen.

Begründung:

„Die Altstadt von Quedlinburg gilt mit ihren 1200 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten und dem mittelalterlichen Stadtgrundriss als außergewöhnliches Beispiel für eine europäische mittelalterliche Stadt. Die Stiftskirche St. Servatius mit den Gräbern des ersten deutschen Königs Heinrich I. und seiner Frau Mathilde sowie dem kürzlich zurückgekehrten Domschatz ist ein architektonisches Meisterwerk der Romanik.“


Die Stiftskirche St. Servatius mit ihrem berühmten Domschatz, die tausendjährige Wipertikirche und die Reste des Marienklosters auf dem Münzenberg erinnern an die Priorität, die dieser Ort für die Herrscher des 10. Jahrhunderts besaß. Mit der Königswahl des Sachsenherzogs Heinrich im Jahre 919 wurden die Grundlagen für das Entstehen des ersten deutschen Staates gelegt. In seiner Lieblingspfalz auf dem Quedlinburger Schlossberg wurde er 936 begraben.

Das im gleichen Jahr von seiner Witwe Mathilde gegründete reichsunmittelbare Frauenstift entwickelte sich zu einer hochrangigen politischen und kulturellen Metropole des Reiches. Als Osterpfalz der ottonischen Kaiser, als Ort bedeutender Hoftage und Synoden stand Quedlinburg für mehr als 100 Jahre im Mittelpunkt des Geschehens. Die Quedlinburger Stiftskirche St. Servatius gehört übrigens zu den bedeutendsten Bauten der Romanik.

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St. Servatius
St. Servatius St. Servatius

Der Domschatz von "St. Servatius" in Quedlinburg, mit über 50 Kunstwerken, ist einer der größten Kirchenschätze in Deutschland. Nach dem 2. Weltkriegs 1945 fand man einige der Kisten aufgebrochen, 12 kostbare Gegenstände fehlten. 45 Jahre später führte eine Spur in die USA, wo Kunstwerke zum Kauf angeboten wurden, die als Teile des Quedlinburger Schatzes erkannt wurden. Nach langen Verhandlungen gelang im Frühjahr 1992 die Rückführung der Gegenstände.


Weitere Sehenswürdigkeiten in Quedlinburg


In Quedlinburg gibt es viel zu Entdecken. Aber auch die aktuellen Probleme der Stadt bleiben dem aufmerksamen Besucher bei einem Rundgang durch die Stadt nicht im Verborgenen.

Finkenherd
An dieser Stelle soll der Überlieferung nach 919 der Sachsenherzog Heinrich beim Vogelfang die Königskrone angetragen bekommen haben. Auf der Grundlage dieser Legende verfasste Johann Nepomuk Vogl seine berühmte Ballade.

Klopstockhaus
Klopstockhaus Klopstockhaus

Klopstockhaus (Schlossberg 12)
Das Geburtshaus des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock, unterhalb des Schlossberges gelegen, wurde um 1560 als repräsentatives Bürgerhaus im niedersächsischen Fachwerkstil gebaut. Es besitzt eine reichhaltig künstlerisch gestaltete Fassade sowie einen zweigeschossigen von Säulen getragenen Erker. Von 1702 bis 1817 gehörte es der Familie Klopstock. Danach wechselten die Besitzer mehrfach. Auf Initiative des Klopstockvereins kaufte die Stadt das Haus und eröffnete darin 1899 das Memorialmuseum, heute Klopstockmuseum.


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Schloss
König Heinrich I. ließ am Beginn des 10. Jahrhunderts auf diesem Sandsteinfelsen eine Pfalz errichten und machte sie zur wichtigsten Metropole des Reiches. Von 936 bis 1802 bestimmte das von seiner Witwe, Königin Mathilde, an der Grabstätte ihres Mannes gegründete reichsunmittelbare Frauenstift, von hier aus die Geschicke der Stadt. Heute befindet sich hier das Schlossmuseum.

Dies wären nur Einige der Sehenswürdigkeiten die Quedlinburg für Ihren Besuch bereit hält.

Rathaus
Das Rathaus wurde 1310 erstmals erwähnt. Von 1616 bis 1619 (Renaissance-Portal mit Stadtwappen) und von 1899 bis 1901 erfolgten Um- und Erweiterungsbauten. Sehenswert ist besonders der 1901 fertiggestellte Festsaal (Führungen über die Quedlinburg-Information). Der 1477 zerstörte Roland, der zweitkleinste in Deutschland, wurde 1869 wieder aufgestellt.

Marktplatz Quedlinburg



Aktuelle Situation

Für sehr viele Besucher ist Quedlinburg eine interessante Stadt. Es finden sich tolle alte Häuser, enge Gassen, ein schönes Rathaus, der bedeutende Stiftsschatz in einer romanischen Kirche. Es ist auch viel passiert, um der Stadt ihr fast verlorengegangenes Antlitz zu erhalten. Neben vielen bereits restaurierten und gut erhaltenen Fachwerkhäusern, findet sich aber auch noch das Gegenteil. Wie viele andere Städte der Region auch, leidet Quedlinburg unter der Schrumpfung ihrer Einwohnerzahlen. Von 32.000 Einwohnern im Jahre 1990 haben fast 8.000 Einwohner ihrer Stadt den Rücken gekehrt. Sie sind bereits der Arbeit gefolgt, obwohl die Arbeitslosenquote immer noch bei über 20 Prozent liegt. Eine Trendwende zeichnet sich dabei eher nicht ab.





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