Objektivkategorien

Im Laufe der Zeit haben sich mehrere Preis/Leistungsgruppen herausgebildet. Dies sind keine offiziellen Einstufungen der Hersteller, können aber als generelle Richtlinie dienen. Die aufgelisteten Objektive sind oft genannte Vertreter ihrer Kategorie.

Für den Neueinsteiger empfehlen sich meist Objektive der Kategorien a, b und c!

a) Cheapie

Dies sind generell sehr billig gefertigte Objektive bei deren Fertigung die Hauptpriorität auf dem Verkaufspreis und nicht auf der Bildqualität liegt. Übliche Preise rangieren hier um 100 Euro. Man kann auch mit diesen Geräten gute Fotos machen, jedoch sind sie schlichtweg eingeschränkt in ihrer Leistungsfähigkeit. Abgeblendet auf Blende 8 oder 11 können hier durchaus recht scharfe Ergebnisse erzielt werden. Man sollte also nach Möglichkeit die Offenblende vermeiden. Die glorreiche Ausnahme bildet hier das oft empfohlene Canon 50mm 1.8 Mk II (neue Version mit Plastikanschluss), welches trotz einfacher Fertigung sehr gute Bildleistung liefert. Auch das Kit- Objektiv der 300D schlägt sich hier wacker, wenngleich es auch mit dem 50mm nicht mithalten kann. Diese beiden Objektive sind durchaus empfehlenswert für den Einsteiger.

B) Einfache Zooms

Hier finden sich generell die Objektive mit besserer optische Leistung, qualitativ hochwertigerer Verarbeitung und besserer Ausstattung. So sind hier z.B. schon Vertreter mit USM/HSM anzutreffen. Normalerweise sollte der Neueinsteiger spätestens in dieser Kategorie bei seiner Suche nach dem ersten Objektiv fündig werden. Preise liegen neu bei 200-450 Euro. Allerdings gibt es hier auch schon teurere Vertreter (Sigma EX, Tamron SP), die in ihrer Bildqualität kaum Wünsche offen lassen. Wie unter Besonderheiten erläutert ist zu beachten, dass bei einer Bildausschnittsvergrößerung von 1.6 die 24mm oder 28mm am kurzen Ende des Objektivs keineswegs mehr zu Weitwinkelaufnahmen befähigen, sondern mit 38mm und 45mm schon deutlich im Normalbereich liegen. Weitwinkelfreunde mögen hier zu erschwinglichen Objektiven mit 18mm Anfangsbrennweite greifen (Kit oder die beiden Sigmas). Unter 18mm wird es jedoch schnell teuer.

Häufig genannte Vertreter in dieser Kategorie sind:

  • Tamron SP 17-35mm 2.8-4 XR Di LD Asph. IF Ø77mm (400 Euro) (für kleine Sensoren vermutlich weniger attraktiv, jedoch ein Geheimtipp für Vollformat; relativ nah an der Leistung des 17-40L am Volformat)
  • Tamron SP 17-50mm 2.8 XR Di II LD IF Ø67mm (350 Euro) (sehr scharf; für kleine Sensoren und zu dem Preis vermutlich das beste Preis/Leistungsverhältnis für ein 2.8er Standardzoom)
  • Canon EF-S 17-55 2.8 IS USM Ø77mm (950 Euro) (die ultimative Standardlinse für kleine Sensoren; natürlich zu heftigem Preis; Achtung: passt als EF-S nicht auf 10D/D30/D60 oder Vollformat)
  • Canon EF-S 17-85 4-5.6 IS USM Ø67mm (600 Euro) (geteilte Meinungen über die Bildqualität, aber super Features; ähnlich zum 28-135 IS USM nur derzeit noch deutlich teurer; Achtung: passt nur auf die 300D, 350D und 20D)
  • Canon 24-85 3.5-4.5 USM Ø67mm (320 Euro) (häufig als „Immerdrauf“ empfohlen, besonders beliebt wegen der 24mm im Weitwinkelbereich
  • Canon 28-105 3.5-4.5 USM Ø58mm (290 Euro) (häufig als „Immerdrauf“ empfohlen, besonders beliebt wegen des großzügiger Brennweitenbereichs
  • Canon 28-135 3.5-5.6 IS USM Ø72mm (420 Euro) (häufig als „Immerdrauf“ empfohlen, sehr großzügiger Brennweitenbereich, IS ermöglicht wackelfreiere Bilder)
  • Sigma 18-125 3.5-5.6 DC Ø62mm (280 Euro) (häufig als „Immerdrauf“ empfohlen, sehr günstig, sehr großzügiger Brennweitenbereich, zudem Weitwinkelbereich abgedeckt, verzerrt etwas an den Brennweitenenden, relativ lauter und langsamer Autofokus - gerade auch bei schlechtem Licht)
  • Sigma 18-50 2.8 Ex Ø67mm (420 Euro) (ersetzt das Kit perfekt, liefert schon offen erstaunliche Schärfe, schnell, kompakt; reicht am langen Ende im Vergleich mit Canon 50mm nur bis etwa 43mm; Autofokus testen - insbesondere bei 28mm; liefert je nach Kameramodell unterschiedliche Ergebnisse - bitte testen; an Nikon Kameras deutlich schlechter als an Canon)
  • Sigma 28-70 2.8 Ex Ø77mm (300 Euro) (häufig als „Immerdrauf“ empfohlen, sehr scharf, lichtstark, günstig, jedoch Auslaufmodell und schwer zu beschaffen; Test vor Ort dringend empfohlen)
  • Tamron SP 28-75 2.8 XR DI Ø67mm (350 Euro) (häufig als „Immerdrauf“ empfohlen, sehr scharf, recht kompakt, lichtstark; Test vor Ort empfohlen; reicht am langen Ende im Vergleich mit Canon 70mm nur bis etwa 63mm; dieses Objektiv ist eine klare Empfehlung, wenn man ein gutes Exemplar erwischt)
  • Canon 70-300 4-5,6 IS USM (550 Euro; wurde im Vergleich zum 75-300 IS USM technisch aufgewertet und besitzt nun eine LD (low dispersion) Linse zur Bildkorrektur, wie sie sonst nur bei Toplinsen Einsatz finden; die optische Qualität soll gegenüber dem Vorgänger deutlich verbessert sein; Micro-USM und daher kein ständiger Eingriff in den Autofokus möglich, bitte das Hochformatproblem beachten)
  • Canon 75-300 4-5.6 USM Ø58mm (270 Euro; mit IS 550 Euro) (gibt es mit etwa gleicher Abbildungsleistung auch als bildstabilisierte IS Variante, jedoch auch deutlich teurer)
  • Canon 100-300 4.5-5.6 USM Ø58mm (320 Euro) (sehr schneller Autofokus)
  • Sigma 18-50 3.5-5.6 DC (100 Euro) (billigste Möglichkeit, ohne Kit an Weitwinkel zu kommen)
  • Sigma 24-70 2.8 Ex Ø82mm (420 Euro) (lichtstark, sehr scharf; Test vor Ort empfohlen, das aktuelle 2004er soll besser sein als der Vorgänger)
  • Sigma 70-300 4-5.6 Apo Macro Super II Ø58mm (190 Euro) (Achtung nur mit rotem Ring nicht mit Goldenem - Kompatibilität!)

Weitwinkelanhänger finden inzwischen auch in diesem Segment geeignete Lösungen. Für normale Anwendungen sind jedoch 18mm vollkommen ausreichend. Brennweiten um 10-12mm sind schon sehr extrem und bringen konstruktionsbedingt einige Kompromisse mit. Man sollte sich genauer erkundigen, bevor man zu einer dieser Linsen greift:

  • Canon EF-S 10-22mm 3.5–4.5 USM Ø77mm (680 Euro) (leicht, kompakt, schnell aber dafür etwas teuer; wegen EF-S Bauweise nur für 300D, 350D und 20D geeignet)
  • Tokina AT-X 12-24mm 4.0 Ø77mm (435 Euro) (schwer, sehr solide gebaut, günstig)
  • Sigma AF 12-24mm 4.5-5.6 EX DG Asp IF (610 Euro) (schwer, sehr solide gebaut, wegen gewölbter Frontlinse kein Filter aufschraubbar; einziges Zoom in dem Bereich, welches auf analogen Kameras oder digitalen Kameras mit Kleinbildformatsensor wie z.B. der 5D eingesetzt werden kann)

Auch ältere Objektive, die nur noch gebraucht zum Verkauf stehen, können hier mit gutem Preis/Leistungsverhältnis aufwarten:

  • Canon 28-70 3.5-4.5 II Ø52mm (sehr billig und recht gute Abbildungsleistung)
  • Canon 70-210 3.5-4.5 USM Ø58mm (sehr schnell, portabel und gute Abbildungsleistung)
  • Canon 70-210 4.0 Ø58mm (portabel und gute Abbildungsleistung, Vorläufer des 70-210 USM mit sehr ähnlicher Abbildungsqualität)

Die hier genannten Objektive der EX und SP Serien schließen in ihrer optischen Qualität bei deutlich geringerem Preis bereits teilweise an die L-Serie von Canon an (nicht zu 100% doch teils schon recht nah dran). Dennoch muss man bedenken, dass man dafür ggf. Kompromisse in Kauf nehmen muss.
Manche Leute bevorzugen Objektive, die alle gängigen Brennweiten erschlagen. Hier muss man ggf. Einschränkungen in der Bildqualität hinnehmen, bekommt dafür jedoch ultimative Flexibilität, was die Brennweite angeht. Diese Boliden, die meist von 28 bis 200mm oder gar 300mm reichen, werden hier häufig als Suppenzoom bezeichnet. Interessant ist hier auch das oben erwähnte Sigma 18-125.

  • Tamron 28-300mm 3.5-6.3 XR Di LD Asp Ø62mm (320 Euro) (besonders beliebt wegen des großzügiger Brennweitenbereichs, sehr kompakt, einigermaßen flott)

c) Günstige Festbrennweiten

Durchschnittliche Fertigung mit sehr guter Bildqualität zu erschwinglichem Preis? Auch das ist möglich. Vertreter dieser Gattung wären z.B.:

  • Canon 28mm 2.8 Ø52mm (190 Euro)
  • Canon 35mm 2.0 Ø52mm (260 Euro)
  • Canon 50mm 1.8 Mk I Ø52mm (alte Version mit Metallanschluss und Entfernungsskala; gleiche Abbildungsleistung wie die neue Version Mk II; etwas robuster)
  • Canon 50mm 1.8 Mk II Ø52mm (99 Euro)

d) Ausgezeichnete Festbrennweiten

Gute Fertigung und hervorragende Bildqualität, was jedoch schon seinen Preis hat. Viele dieser Objektive liegen schon in der 400-500 Euro Klasse. Von der Fertigung liegen die Objektive hinter der L-Serie zurück, jedoch wird meist nahezu die gleiche Bildqualität geboten und teils wird diese überboten.

  • Canon 20mm 2.8 USM Ø72mm (450 Euro)
  • Canon 24mm 2.8 Ø58mm (430 Euro)
  • Canon 28mm 1.8 USM Ø58mm (440 Euro)
  • Canon 35mm 2.0 Ø52mm (260 Euro)
  • Canon 50mm 1.4 USM Ø58mm (340 Euro)
  • Canon 50mm 2.5 macro Ø52mm (260 Euro)
  • Sigma 50mm F2,8 DG Makro EX Ø55mm (250 Euro)
  • Canon EF-S 60mm 2.8 Makro USM Ø52mm (360 Euro) (schnell und extrem hohe Auflösung; durch EF-S Bauweise nur für 300D, 350D,20D und 30D geeignet)
  • Canon 85mm 1.8 USM Ø58mm (380 Euro) (gilt als eines der schärfsten Objektive)
  • Canon 100mm 2 USM Ø58mm (430 Euro) (gilt als eines der schärfsten Objektive)
  • Canon 100mm 2.8 macro (520 Euro) (1. Version Ø52mm ohne USM, 2. Version Ø58mm mit USM und ändert Länge beim Fokussieren nicht)
  • Canon 135mm 2.0L Ø72mm (970 Euro) (gilt als eines der schärfsten Objektive)
  • Sigma 105mm 2.8 Macro EX Ø58mm (360 Euro) (gilt als eines der schärfsten Objektive)
  • Tamron SP 90mm 2.8 Macro Ø55mm (475 Euro) (gilt als eines der schärfsten Objektive, ein weiteres sehr gelungenes Tamron Objektiv, gut geeignet für den Makroeinsteiger)
  • Tokina AT-X M100 AF PRO D/ F2,8 (345 Euro) (gutes Makroobjektiv und als Festbrennweite geeignet)
  • Sigma 150mm 2.8 EX DG APO HSM IF Makro Ø72mm (600 Euro) (bietet Abbildungsmaßstab 1:1 und ist sehr empfehlenswert; testen!)
  • Tamron SP 180mm 3.5 DI Macro Ø72mm (800 Euro)
  • Sigma 180mm 3,5 Makro HSM EX Ø72mm (600 Euro)

e) Profiobjektive (L-Objektive und ähnlich teure)


Hier kann man solide Profiqualität erwarten, die jedoch auch ihren Preis hat. Bis auf wenige Ausnahmen ist hier kaum etwas unter 1000 Euro zu haben. Die Profi-Serien der Fremdanbieter (Sigma EX und Tamron SP) bieten zu deutlich geringeren Preisen optisch teils ähnliche Abbildungsleistungen und sind solide gebaut. Jedoch sollte man hier mit anderen Kompromissen rechnen und sich gründlich vor dem Kauf informieren. Wer kompromißlos die beste Abbildungsqualität haben will, findet im Telebereich L-Objektive als Festbrennweiten, jedoch sind diese bis auf das Canon 200 2.8L Ø72mm (680 Euro) recht unerschwinglich und werden daher hier nicht aufgelistet.

Ein paar günstigere Modelle erfreuen sich aufgrund ihrer Leistung und ihres moderaten Preises auch bei Amateuren an großer Beliebtheit. Die günstigen L-Objektive sind keineswegs in ihrer Qualität abgespeckte Versionen. Man erhält durchweg volle L-Qualität.

  • Sigma 28-70 2.8 Ex Ø77mm (300 Euro) (siehe "Einfache Zooms")
  • Sigma 18-50 2.8 Ex Ø67mm (420 Euro) (siehe "Einfache Zooms")
  • Sigma 24-70 2.8 Ex Ø82mm (420 Euro) (siehe "Einfache Zooms")
  • Sigma 70-200 2.8 EX Ø77mm (800 Euro) (lichtstark, sehr scharf; Test vor Ort empfohlen)
  • Sigma 100-300 4 EX Ø82mm (850 Euro) (sehr scharf; Test vor Ort empfohlen)
  • Tamron SP 28-75 2.8 XR DI Ø67mm (400 Euro) (siehe "Einfache Zooms")
  • Canon 17-40 4L Ø77mm (720 Euro) (erschwingliches L)
  • Canon 70-200 4L Ø67mm (680 Euro) (erschwingliches L - leicht; die 70-200 L Reihe gilt als absolut gelungen; Achtung: es gibt imeinige Meldungen von Fokussierproblemen des 4L bei 70mm, also insbesondere bei größerer Motiventfernung vor dem Kauf ausgiebig testen; die Probleme sind bei 70mm meist am deutlichsten und minimieren sich bis 85mm; ab 85mm sind die Ergebnisse dann hervorragend)
  • Canon 70-300 4.5-5.6 DO IS USM Ø58mm (1200 Euro) (kompaktes Tele dank DO-Technik, sehr flexibel dank IS neuester Bauart, gute Abbildungsqualität, jedoch auch verhältnismäßig sehr teuer)


Einige der folgenden teureren Objektive sind so vielseitig und leistungsfähig, dass sich eine Anschaffung ggf. für den ambitionierten Amateur trotz des Preises anbietet. Achtung, diese Objektive bringen teils ein stattliches Gewicht auf die Waage.

  • Canon 24-70 2.8L Ø77mm (1200 Euro) (bestes Standardzoom ohne wenn und aber; wiegt ein Kilo)
  • Canon 24-105 4L IS USM Ø77mm (1000 Euro) (neben dem 24-70L bestes Standardzoom ohne wenn und aber; qualitativ nahezu identisch in Verarbeitung und Abbildungsleistung; kompensiert Lichtstärke durch IS, längeren Brennweitenbereich und mit gut 650g kompakterer Bauweise; verzeichnet etwas mehr im Weitwinkel als das 24-70L; nur am Kleinbildformat der 5D und 1Ds: vignettiert etwa 1-2 Blenden mehr als das 24-70L im Bereich 24-28mm, darüber hinaus etwa 1 Blende mehr, ist aber eher unkritisch)
  • Canon 70-200 2.8L Ø77mm (1200 Euro) (läuft derzeit aus; die 70-200 L Reihe gilt als absolut gelungen)
  • Canon 70-200 2.8L IS Ø77mm (1850 Euro) (der bisher beste Bildstabilisator; die 70-200 L Reihe gilt als absolut gelungen)
  • Canon 100-400 5.6L Ø77mm (1600 Euro)






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