Der Weg zum FEISOL Tournament CT-3342
Der Abschied vom Manfrotto
Mehrere Jahre hat mir das Manfrotto 190 PROB mit dem Dreiwegeneiger Manfrotto 141 RC treue Dienste geleistet. Das Stativ selbst bestand aus Aluminium und verfügte über 3 Sektionen die über Klemmverschlüsse geöffnet und geschlossen werden konnten. Mit einer maximalen Belastung von 5kg und einem Gewicht von 1,8 kg entsprach es mehr oder weniger dem damaligen und heutigem Standard für Aluminiumstative. Eine Besonderheit des Manfrottos 190 PROB bestand darin, dass es über eine ausziehbare Mittelsäule verfügte, welche auch horizontal fixiert werden konnte. Mit der horizontal eingesetzten Mittelsäule war dieses Stativ prädestiniert für bodennahe Aufnahmen. Wie bei vielen Stativen üblich, verfügte es zur Ausrichtung über eine Libelle.
Obwohl das 190 PROB ein gutes und stabiles Allroundstativ war und ist, musste es nun seinen Weg zu eBay finden. Gründe dafür waren in erster Linie das Gesamtgewicht mit dem Dreiwegeneiger und die für mich inzwischen zu geringe maximale Belastung von 5 kg.
Auf der Suche nach einem Stativ
Hier ging es mir so, wie sicher vielen anderen Fotografen auch. Die "üblichen Verdächtigen" waren schnell gefunden. Steht Stabilität an erster Stelle, fällt nicht zu Unrecht der Name Berlebach mit der UNI - Serie. Wenn das neue Stativ jedoch relativ leicht und stabil werden sollte, schien kaum ein Weg an einem Karbonstativ vorbei zu führen.
Dies bedeutete das "Aus" für Berlebach. So ging es auf der Suche also weiter zu Gitzo, Benro, den Stativen zu Velbon Sherpa Pro oder halt den Giottos. Ein Stativ von Gitzo fiel preislich eindeutig aus dem Rahmen, bei den Velbon Stativen genügte mir die Tragfähigkeit letztlich nicht und die Giottos in der Größenordnung des MT 8370 oder eben das MTL 8271B scheint es leider nicht in allen Varianten auf dem europäischen Markt zu geben.... Schade, vielleicht wäre ein Giottos mit einem Twist Look ein ganz heißer Anwärter als Nachfolger gewesen. Zumindest sah die schwenkbare Mittelsäule recht interessant aus, aber sie hätte vermutlich auch unnötige Instabilität des Stativs zur Folge gehabt. Wenn man schon auf solch ein nettes Feature verzichten möchte, warum denn dann überhaupt eine Mittelsäule? Ohne eine solche, müsste doch noch stabiler sein?
Damit ging die Suche also leider weiter. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, bis ich in Foren und einigen US-amerikanischen Berichten auf ein durchaus vielversprechendes Feedback zu Stativen von einer mir bis dahin nicht bekannten Firma aufmerksam geworden bin. Ihr Name lautet: "FEISOL".
Onlinerecherche zu Stativen von Feisol
Erste Recherchen zu Feisol ergaben, dass diese Firma nicht nur Stative herstellt, sondern diese auch nur selbst über eigens für sie eingerichtete Onlineshops vermarktet. Somit schied also ein schneller Test in einem Ladengeschäft oder eine schnelle Bestellung bei einem Onlinehändler aus.
Zumindest sollten laut diesen Berichten Stative von FEISOL sehr leicht und dabei äußerst stabil sein. Weiterhin würde das Preis- und Leistungsverhältnis eindeutig für diese Stative sprechen. Somit wären also einige meiner Bedingungen an den Nachfolger des Manfrottos bereits mit einem Stativ von Feisol erfüllt? Ein Besuch des Shopsystems von FEISOL schien also durchaus lohnenswert zu sein. Zunächst wird man dort mit dem Schriftzug im Banner "Focus on Perfection", dem Versprechen eines Versandes aus Deutschland innerhalb von 24 Stunden und mit der Angabe einer dreijährigen Garantie begrüßt. Danach ging es dann direkt (wie sollte es anders ach sein) über den vorhandenen Link FEISOL Carbon Stative zum Stativangebot. Nach einem ersten Besuch der Webseite und einem Vergleich der technischen Daten kamen Stative aus der Gruppe "Reisestative" und "Tournament Class" in die engere Auswahl. Nun musste ich noch eine Entscheidung zwischen den in die engere Auswahl gekommenen Stativen FEISOL Reisestativ CT-3441S inklusive einer Mittelsäule und Stativtasche oder dem FEISOL Tournament Class CT-3342 mit 3 Beinsegmenten und ebenfalls inklusive einer Tasche getroffen werden.
Der Entscheidungskompromiss
Mit einem Packmass von lediglich 43 cm, einer maximalen Belastung von 10 kg und dies bei einem Stativgewicht von nur ca. 1,00 kg hätte das Reisestativ CT-3441S fast all meine Wünsche an den Nachfolger des Manfrottos erfüllen können. Selbst die maximale Länge ohne ausgezogener Mittelsäule von 128 cm würde das Manfrotto um ca. 10 cm übertreffen. Aber auch bei dem Reisestativ wäre ich bei einer Größe von 182 cm sehr oft auf den Auszug der Mittelsäule angewiesen, um mit dem Sucher der Kamere auf Augenhöhe arbeiten zu können.
Anders sah es bei den Tournament Stativen aus. Das CT-3342 mit seinen drei Beinsegmenten bietet eine Arbeitshöhe von 142 cm bei einem Gewicht von 1.03 kg und einer zusammengelegten Länge von 59cm. Das 3442 liegt mit einer Arbeitshöhe von 138 cm dicht daneben, verspricht aber dafür mit seinen 4 Segmenten ein Packmass von nur 48cm.
Zudem ermöglichen beide Stative die Transportlänge nochmals zu verringern, indem die Beine verkehrt herum eingeschlagen werden. Dadurch wird der aufgesetzte Kugelkopf zwischen den Beinen des Stativs transportiert. Für dieses Feature muss der Kopf aber zwingend über eine angepasste Größe verfügen. Das klingt bei beiden Stativen doch zu schön um wahr zu sein, oder? Allgemein kann man sehr häufig lesen, dass Stative mit weniger Beinsegmenten stabiler sein sollen. Da mich das bisherige Packmass 53,5 cm des Manfrottos nicht störte, entschied ich mich bei meinem zukünftigen Stativ von Feisol für den Kompromiss bestehend aus einem größerem Packmass, aber dafür eben einem Stativ mit nur drei Beinsegmenten und bestellte das FEISOL Tournament Class CT-3342.